Sonntag, 16. August 2015

#MeTime - Schenkt mir eure Zeit

Mama on the rocks hat eine Blogparade gestartet, die mich zum Nachdenken gebracht hat. Es geht um das leidige Thema #MeTime - also Zeit für mich.... 

Es ist schon lange her das ich wirklich Zeit nur für mich hatte. Schlaue Menschen könnten nun denken das ich doch Zeit habe während ich diese Zeilen hier schreibe. Klar verbrauche ich Zeit, aber es ist keine #MeTime. Denn meine Tochter liegt neben mir und immer wieder keimt der Gedanke auf, ob ich es noch schaffe den Bericht fertigzuschreiben, während sie schläft. Das macht die ganze Sache hektisch und unentspannt. Zeit für mich sieht da ganz anders aus. Zeit für mich wäre ein entspanntes Bad mit einem guten Buch - ohne Kinder in der Wohnung. Oder ein langer Trödelmarktbesuch alleine mit meinem Mann und anschließend gehen wir noch einen Kaffee trinken. Oder ein Kinobesuch mit Freunden. Oder eine professionelle Massage... einfach Zeit für MICH und meine Bedürfnisse.

Kürzlich habe ich ein wunderbares Buch zum Thema Zeit gelesen. Maha Alusi erzählt uns in ihrem Buch "Moments of Happiness - Wie wir Zeit verschenken und Glück gewinnen" sechs Geschichten aus ihrem Alltag, in denen sie Momente (Zeit) des Unglücks in positive Augenblicke verwandelt. Wie sie anderen Zeit schenkt und dabei tatsächlich Glück gewinnt. In Anbetracht dieser bewegenden Geschichten fragt man sich   ob es wirklich wichtig ist eigene Zeit zu haben, oder ob man seine komplette Zeit verschenken soll? In meinem Fall zum Beispiel an meine kleine Familie. Natürlich kommen die Momente mit den Kindern nie wieder. Irgendwann werden sie flügge und wir werden uns fragen wo die Zeit geblieben ist und es bereuen ihnen nicht noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Dennoch bin ich so egoistisch zu behaupten das ich bald auch mal wieder Zeit für mich benötige. Ich mache wirklich alles für meine Kinder und liebe sie mehr als irgendetwas anderes auf dieser Welt, ABER 2 Stunden nur für mich würden zum Anfang schon reichen um mal wieder Luft zu holen, Kraft zu tanken und meiner Umwelt dann wieder mit mehr Freude und Elan zu begegnen.





Leider ist das momentan nicht so einfach. Kennt ihr den Ausdruck Alleinerziehend Verheiratet? So geht es mir gerade und ich kann euch sagen, das ist ganz schön anstrengend. Mein Mann verlässt 7 Tage die Woche die Wohnung noch bevor ich überhaupt aufgestanden bin und kommt wieder wenn ich bereits im Bett liege. Er fährt zur Arbeit und renoviert nach der regulären Arbeitszeit und am Wochenende noch unser Haus, damit wir Ende diesen Jahres einziehen können. Ich mache also den Haushalt alleine, bringe meinen Sohn zur Schule und hole ihn ab (letztes Schuljahr konnte er noch laufen, aber zum neuen Schuljahr kam die ganze Klasse in das andere Schulgebäude, was zu weit weg ist), kümmere mich um unsere Tochter (die noch voll gestillt wird), gehe einkaufen (und schleppe alle Einkäufe samt Maxi-Cosi ins Dachgeschoss), koche, treffe Verabredungen, fahre für Fliesen/Silikon/Tapeten und anderen Baustellenkram (mit  Kind/ern) erst in den Baumarkt und anschließend in unser Haus (immerhin auch 30 Min - einfache Strecke - von uns entfernt), schenke meinen Kindern die Zeit und Liebe die sie benötigen und, und, und. Da bleibt keine Zeit für mich und so langsam merke ich das es an meinen Nerven zerrt. Für euch hört sich das nicht viel an? Ist es aber, vor allem wenn man ein Baby hat das sehr vereinnahmend ist und durchaus als Schreikind eingeordnet werden kann. Was freue ich mich drauf wenn wir endlich umgezogen sind, Merle einen Abendbrei isst und ich vielleicht mal in Wanne kann und danach schlafen. Denn das habe ich auch schon seit Monaten nicht mehr.  Schlafen. Ein Traum. Länger als 3 Stunden hält meine Tochter in der Nacht nicht aus. Dieser Schlafmangel macht mich fertig und lässt mich an manchen Tagen wie ein Zombie durch die Gegend schlurfen. Mein Mann meint dann am Telefon das ich mal den Haushalt liegen lassen sollte. Das geht aber nicht, denn ich weiß das ich dann am nächsten Tag nur noch mehr Arbeit hätte. Da beißt sich die Katze in den Schwanz, wie man so schön sagt.

Also bitte schenkt mir ein wenig von eurer Zeit, damit ich die in in weiter Ferne gerückte #MeTime genießen kann. Wenn ich mich dann erholt habe gebe ich euch diese Zeit zurück, versprochen!

So, ich muss jetzt weg. Die Kleine weint....

1 Kommentar:

  1. Bitte entschuldige, dass ich erst jetzt einen Kommentar hinterlasse - meine MeTime ist echt grenzwertig :-( Dann lese ich, was Du alles (alleine!) wuppen musst und kann nur den Hut ziehen. Respekt! Zwei Stunden MeTime hättest Du Dir mehr denn redlich verdient. Ich drück Dir die Daumen!

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